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RC Miltenberg gedenkt seines Gründungsmitgliedes anlässlich des 100.-ten Geburtstages im Juni
In Memoriam Hans König

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Hans Koenig Am 26.02.2013 widmete der RC Miltenberg ein Abendmeeting dem Gedächtnis seines im Jahre 2005 verstorbenen Gründungsmitglieds Hans König. Im Juni wäre der 100. Geburtstag des weit über die regionalen Grenzen hinaus bekannten Künstlers Hans König gewesen. Das Meeting fand im Beisein von Frau König-Becker und Herrn König in der Pfarrkirche St. Maria Magdalena. Im Mittelpunkt stand der dortige von Hans König gestaltete Kreuzweg.

Im Protokoll zu diesem Treffen heißt es:

Freund Horst Striegel hatte sich umfangreich auf diesen Abend vorbereitet und informierte die versammelten Gäste und Freunde zu Beginn über das schaffensreiche Leben von unserem ehemaligen Freund Hans König.

Beeindruckend war es zu hören, mit welcher Neugier und inneren Offenheit sich der Künstler immer wieder den unterschiedlichen Materialien zuwandte, mit ihnen experimentierte und zu faszinierenden Ergebnissen kam. Die exemplarische Aufzählung der zahlreichen Kunstwerke des Hans König, die in der ganzen Welt zu finden sind, machte auf informierende Weise deutlich, welch ein Künstler von internationalem Rang unser Freund war und noch immer ist.

Freund Striegel beleuchtete aber nicht nur das künstlerische Wirken Königs, sondern auch - geprägt von den zahlreichen persönlichen Begegnungen mit ihm- seine menschliche und persönliche Seite, die er als lebenslustig, humorvoll und zutiefst liebenswürdig beschrieb.



Kreuzwegstationen Pfarrkirche St. Maria Magdalena Trennfurt

Nach der allgemeinen Einführung in das Leben und Werk Hans Königs, folgte eine meditative Betrachtung des von ihm geschaffenen Kreuzweges in der Trennfurter Pfarrkirche. Dabei verzichtete Freund Striegel darauf, eigene Gedanken vorzutragen, sondern ließ den Künstler selbst zu Worte kommen, indem er dessen Überlegungen und Anmerkungen zu seinem Kreuzweg zitierte. So war es, als ob Hans König selbst uns noch einmal sein Werk erklärte und für eine Stunde unter uns weilte.

Nach den einzelnen Kreuzwegstationen spielte „Freund“ Peter Schaefer auf der Orgel und unterstrich mit seinem Orgelspiel das zuvor Gehörte

Für alle, die das erleben konnten, war dies gerade in der österlichen Buß- und Fastenzeit eine sehr berührende Veranstaltung. Den Freunden Horst Striegel und Peter Schaefer gilt unser tiefer Dank.“



Glaswand, 1963, Herz-Jesu-Kirche Frankfurt Eckenheim, Photo: Main-Echo

Die sehr persönlich gehaltene Rede von Horst Striegel orientierte sich an den folgenden Aufzeichnungen:

„Über sein künstlerisches Schaffen sagte Hans König (Zitat aus einer Reportage): „Ich wurde hinein bezogen in ein Geschehen und hatte manchmal den Eindruck, es spielt sich außerhalb von mir ab… Ich schaffe etwas, was nicht ich tue, aber ich wirke mit dem mit, was mir zufällt.“

Und ein anderes Zitat: „Diese Unsicherheit im Ausdrücken, weil ich das nicht fassen kann. Diese Unmöglichkeiten sind so große Möglichkeiten! Das macht einen im Moment dankbar.“

So große Möglichkeiten-sah er-: so erklärt sich der große Ideenreichtum, die immer neuen Materialeinsätze und auch Materialpaarungen.

Skulptur, 2009, eloxiertes Aluminium, Berliner Platz, Miltenberg, Photo: Udo Herrmann

So erlag er auch nie einem modischen Trend, im Gegenteil, er wurde wohl bei den Mosaiken und Glasplastiken oft kopiert.

Seine Werke strahlen innere Schönheit und Authentizität aus, gerade Arbeiten mit strenger Expressivität wie dieser Trennfurter Kreuzweg.

Von berührender Einfachheit und Klarheit sind Ideen und Gestaltung - und dadurch wird eine eindringliche Aussage und Faszination erreicht.

Glasplastik, Große Drehung, 1968, optisches Rohglas

Hans König hat sehr viele Zeugnisse seines großartigen künstlerischen Schaffens hinterlassen. Man kann sie kaum alle in Augenschein nehmen. Im Herbst wird die Familie König dem Vernehmen nach vieles in Ausstellungen präsentieren.

Viele aus unserem Club hatten Gelegenheit, Hans König persönlich zu erleben. Und das war das vielleicht noch größere Geschenk. Durch das Kennen seiner Person bekamen seine Werke eine eigene Lebendigkeit.

Unser Freund Hans König war stets offen, interessiert, ja neugierig und wissbegierig, aber auch gebend, er fand vieles spannend - war insofern im besten Sinne gespannt, aber nicht unruhig.

Hans König an seinem 90. Geburtstag, Photo: Main-Echo

Seine listigen Augen funkelten im freundlichen Gesicht - er war gerne lustig, lachte herzlich, aus echter Freude. Er konnte auch einem jungen Club Mitglied vermitteln, dass auch ein großer Altersunterschied nicht einer geliebten Freundschaft entgegensteht. Viele suchten das Gespräch mit ihm über Gott und die Welt, die Kunstwerke, die Kunst, auch die Lebenskunst.

Ich persönlich erinnere mich noch gerne an abendliche Gespräche bei seinen gelegentlichen Krankenhausaufenthalten. Er hatte immer ein Notizbuch bzw. Skizzenbuch dabei und las gerne, auch Philosophisches. Ich empfand dabei meist etwas Umgekehrtes: nicht der Arzt gab dem Patienten etwas, sondern umgekehrt

Hans König starb am 6. Juni 2005 und ist auf Röllfelder Friedhof beigesetzt beim Trauergottesdienst wurde ein handschriftliches Wort aus seiner Feder verteilt, dass sein künstlerisches Schaffen und seine Lebensüberzeugung ausdrückt: „Jeder Schatten ist im letzten doch ein Kind des Lichtes.“

Zur Person: Hans König *)

Hans König wird 23. Dezember 1913 in Bad Warmbrunn im Riesengebirge in Schlesien geboren. Nach einer Grundausbildung an der Meisterschule für Holzbildhauer folgen Studienjahre an der Werkkunstschule Berlin und der Kunstakademie Dresden.

Während der Kriegsjahre ist König Soldat bei Amsterdam. Nach seiner Entlassung aus der Kriegsgefangenschaft kam Hans König auf eine Einladung hin nach Klingenberg. In den dortigen Albertwerken konnte er sich mit 32 Jahren ein kleines Atelier mit Brennofen als frei schaffender Künstler einrichten. Er entdeckte als neuen Werkstoff den Ton. Mit dem neuen Werkstoff wurde er bekannt: kleine gebrannte Tonscheiben in den verschiedensten Farben setzte er zu eindrucksvollen Mosaiken zusammen. Daneben entstehen Figuren, Reliefs und Porträts entstehen.

Es folgen Studienreisen nach Venedig, Ravenna und andere oberitalienische Städte. Zwischen 1952 und 1964 ist er Lehrbeauftragter an der Meisterschule für Steinbildhauer am Aschaffenburger Schloss. Mit seinen Mosaikarbeiten gewinnt er zahlreiche Wettbewerbe in Frankfurt, etliche Aufträge folgen. Aufgrund seiner Vielseitigkeit und Originalität wurde Hans König international beachtet. Er hatte Ausstellungen in Zürich, Paris, Valencia, Zagreb, Hannover, Schwenningen, Frankfurt, Wuppertal, Regensburg und Würzburg. Ab 1960 beginnt König, Licht als Gestaltungselement in der Hinterglasmalerei festzuhalten. In den 70er und 80er Jahren kombiniert König Glas mit Metall. In späteren Jahren wieder Rückkehr zur Steinplastik. Er erhielt viele Aufträge zur Ausgestaltung sakraler Räume auch in der Untermainregion. Von ihm stammen die Kreuzwege in der Nilkheimer St. Kilianskirche und der Trennfurter Kirche St. Maria Magdalena. Der Trennfurter Kreuzweg überstand als einziges Kunstwerk den Brand von 1975. Ein Tabernakel ist in der Marktheidenfelder St. Josef-Kirtche zu sehen, Mosaiken finden sich im Miltenberger Gymnasium, in der Grünewald- und Brentanoschule in Aschaffenburg und in den Farbwerken Hoechst in Frankfurt. Ehrenmale finden sich in Tauberbischofsheim, Ebenheid und Mönchberg, Brunnen in Miltenberg, Trennfurt, eine Keramikwand in Elsenfeld. Im Rhein-Main-Raum gestaltete er imponierende Bronzetüren in Ludwigshafen und Frankfurt, monumentale Glasfenster in der Bornheimer und Eckenheimer Herz-Jesu-Kirche sowie die Altarwand in Eckenheim, Glasarbeiten in Würzburg in der Universitätskapelle. Auch in Teherangibt es eine von ihm gestaltete Keramikwand.

Hans Königs schaffen wart vielseitig und recht eigenwillig. Er starb am 6.6.2005 91-jährig in Röllfeld.

Seine Tochter Cornelia Becker-König zur Erinnerung und zum Gedenken an das künstlerische Schaffen ihres Vaters zwei Bild- und Textbände gestaltet, „Hans König Kreuzweg – der Mosaikkreuzweg in der Pfarrkirche St. Maria Magdalena Trennfurt“ und „Hans König Licht – Licht als Gestaltungselement in den Werken des Bildhauers Hans König.“

Sie hat dabei auf viele Notizen und Anmerkungen ihres Vaters zurückgegriffen. Der Erlös der Bände geht in die Erhaltung der von Hans König geschaffenen Kunstwerke.

Die Bilder in dieser rotarischen Erinnerung sind aus privaten Beständen von Mitgliedern des RC Miltenberg und den beiden Bänden „Hans König Kreuzweg“ und „Hans König Licht“ entnommen.

*) siehe auch: Main-Echo vom 09. Juni 2005 (Gudrun Berninger) und vom 9. Juni 2013 (Sylvia Breckl)
 
Freitag, 26. Juli 2013/web815
Letzte Änderung: 26.07.13/web815


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